Chronik

1*11 Jahre

Schon zu Beginn der 50er Jahre veranstalteten die katholische Jugend und die Pfadfinderschaft zu Fastnachtszeit bunte Abende mit karnevalistischen Programmbeiträgen. Daraus entwickelte sich in den Jahren 1954/55 der Gedanke, in Zukunft eigene Maskenbälle und Kappensitzungen zu veranstalten.

1955, ein heißer Herbst stand an. 67,7% der Saarländer votierten für die Rückgliederung an Deutschland und damit für deutsche Brauchtumspflege und deutsche Kultur. Sonst würden wir jetzt wohl noch Micarem feiern.

Der Dicke war weg. Nachdem sich Separatisten und Nationalisten bitter bekämpft hatten siegten schließlich doch die Karnevalisten.

So kam es am Kirmessonntag im November 1955 im Nebenzimmer des Gasthauses Biesel (dem heutigen Saloon) zur Zusammenkunft von Mitgliedern der katholischen Jugend der Kolpingfamilie, die zwischenzeitlich gegründet war und der katholischen Laienspielschar. Man einigte sich, in Zukunft eigenständige karnevalistische Veranstaltungen durchzuführen und legte fest, Ende Januar oder Anfang Februar 1956 eigene Kappensitzung zu veranstalten.

Diese eigentliche Gründerversammlung wurde von Alois Pitsch geleitet. Er war es auch, der als Sitzungspräsident die 1. Kappensitzung im Februar 1956 im Saale Biesel organisierte und leitete. Zehn weitere Mitglieder der Kolpingfamilie bildeten mit ihm den Elferrat.

Es war ein bescheidener Anfang. ln Ermangelung einer Garde, eines Funkenmariechens oder einer Gesangsgruppe, standen die Büttenreden im Vordergrund. Den einzigen Luxus, den man sich leistete: man hatte einen Herold. Als Dank für ihre närrische Rede, erhielten die Büttenredner einen selbstgebastelten Orden aus Bierdeckel.

Der Erfolg dieser 1. Kappensitzung ermutigte die Akteure weiter zu machen. So fand im Januar 1957 im Saale Jochum (Saal Pitz, dem heutigen Eck) die 2. Kappensitzung statt.

Im Jahre 1958 zog man im Grubenweg ein Haus weiter in den Saal Keßler, ehe man dann ab dem Jahr 1959 bis auf den heutigen Tag in die mehr Platz bietende Jahnturnhalle zog.

Die Besonderheit an dieser 1. Kappensitzung in der Jahnturnhalle war, dass die Kapelle Erwin Maurer spielte, der spätere Bürgermeister.

So langsam zeichnete sich eine gewisse Kontinuität ab. Waren es die ersten vier Jahre immer andere Personen, die den Herold mimten, so konnte man in den Folgejahren schon öfter auf die gleiche Person zurückgreifen. Gleiches gilt wohl auch für die Kapelle, die für einige Zeit, die über die Ortsgrenzen hinaus bekannte Kapelle Kari-Heinz Keßler.

Inzwischen kann man sagen, dass die Kappensitzung der Karnevalsvereinigung, wie sie 1961 erstmals genannt wurde, ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens in unserer Gemeinde war.

In den 50er Jahren wurden im Saarland viele Karnevalsvereine gegründet. Sie entstanden meist aus kirchlichen Vereinen, so auch bei uns.

Dennoch war es schon für diese Jahre verwunderlich, da nicht allgemein üblich, dass 1961 der damalige Kaplan Mansion bei uns in die Bütt stieg. Im Jahre 1962 ist erstmals die Rede von einer Gesangsgruppe, die sich „Die Sänger vom finsteren Walde“ nannte. Aus dieser Gruppe wurden für einige Jahre die drei und später die vier Spatzen, die schöne Erfolge feierten. Diese Ära endete leider allzu früh mit dem Tode unseres Freundes Walter Krächan.

Die Quierschieder Faasebooze hatten sich inzwischen über die Ortsgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Am 27.02.1960 waren wir mit unserem närrischen Programm beim Gesangsverein „Echo vom Gebirge“ in Göttelborn zu Gast. Über das Publikum und die sonstigen äußeren Gegebenheiten auf die wir keinen Einfluss hatten, schweigt besser des Sängers Höflichkeit.

1963 gastierten wir mit unserer gesamten Kappensitzungsmannschaft in Contwig und 1964 im Kolpinghaus in Fischbach. In der zehnten Session, also 1964 wurde unser Programm erstmals durch die Mitwirkung von zwei Funkenmariechen bereichert. Anlässlich des ersten Jubiläums, 1 x 11 Jahre, der Karnevalsvereinigung wurde erstmals die Session am 11.11. im Saal Biesel in einer gesonderten Veranstaltung eröffnet und es wurde eine zweite Kappensitzung durchgeführt.

2x 11 Jahre

Man hatte inzwischen einen gewissen Stamm an Akteuren, die die Kappensitzungen bestritten. Über 30 Akteure waren es bereits, ohne die fleißigen Helfer hinter der Bühne. Es war auch üblich geworden. einen Fastnachtsball zu veranstalten.

Wie alles im Leben, es entwickelt sich alles weiter, so auch bei da Faasebooze.

Zur Sessionseröffnung am 11.11.1967 hatte man weitere Programmbereicherungen parat: eine Tanzgarde und einen Chor. Für die Tanzgarde zeichnete Frau Edelinde Jochum verantwortlich und für den Chor sowie die musikalische Begleitung die Organisten von St. Marien und St. Paul, Herr Hans Meiser und Herr Helmut Klein.

Ende der 50er und zu Beginn der 60er Jahre, als die Menschen noch glücklich ohne auf diktierte Fernsehfastnacht die 5. Jahreszeit feierten, mussten wir uns in Quierschied der Konkurrenz vom Gesangsverein 1890 stellen und deren befreundetem Karnevalsverein aus Spiesen, der hier gastierte.

Wir hatten inzwischen eine Freundschaft mit den Knallerbsen aus Illingen geschlossen, die mal hier gastierten und wir selbstverständlich auch zu Gast in Illingen waren.

Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre organisierten und veranstalteten viele Quierschieder Vereine und politische Organisationen ihre eigenen Fastnachtsveranstaltungen, und wir durften dort große Teile des Programmes gestalten. Hier sei eine enge Freundschaft mit dem Kittelclub erwähnt, die in den letzten Jahren wieder neu auflebt.

Ja man kann sagen, Quierschder Faasend ohne die bewährten Kräfte der Karnevalsvereinigung war undenkbar geworden. Durch ihre Auftritte auch außerhalb der närrischen Zeit war die Karnevalsvereinigung zum Teil der Dorfgemeinschaft geworden.

So war es fast zwangsläufig, dass die Karnevalssession 1972/73 und 1973/74 im Rahmen der jährlichen Dorfgemeinschaftsabende eröffnet wurden. Allerdings stritt man sich auch damals schon darum, wie auch in jüngster Zeit, ob Fastnacht denn überhaupt Kultur sei.

Am 04.03.1973 fand am Fastnachtssonntag das erste Kinderkostümfest im Saal Keßler statt.

Mittlerweile unterhielten wir freundschaftliche Beziehungen zur KI-KA-JU Merchweiler, die über Jahre anhielt. Natürlich gastierte die KI-KA-JU bei uns und wir in Merchweiler, wo so mancher sich auf dem Heimweg im Strooßegrawe wieder fand. Gemeinsam traten wir 1974 im Kolpinghaus in Fischbach auf.

1975 und 1976 gestalteten wir mit unseren Freunden aus Merchweiler und einigen Akteuren aus Fischbach eine Kappensitzung in der Fischbachhalle und halfen damit den Freunden vom „Saargold Fischbach“ wieder auf die närrischen Beine. Man kann also saan: „Ohne uns wär aus denne nix woor“.

Im Jubiläumsjahr 2 x 11 veranstalteten wir wieder zwei Kappensitzungen. Die zweite Veranstaltung wurde im Wesentlichen von den Freunden aus Merchweiler gestaltet. Es gab mal wieder eine Neuheit. In diesem Jahr trat ein viel umjubeltes Männerballett auf.

Eine große Bereicherung für unser Programm war über einige Jahre der Auftritt der durch Funk und Fernsehen bekannten Gildesänger der Saarbrücker Narrengilde. Die Session 1976/77 wurde am 12.11. im Schießstand mit einem Lyonerfest eröffnet.

3×11 Jahre

Es war schon Tradition geworden, dass eine Karnevalseröffnung um den 11.11. herum stattfand. Sie wurde aber meist vereinsintern gefeiert, nur zu besonderen Anlässen feierte man öffentlich.

In den Jahren nach dem es die 4 Spatzen nicht mehr gab, war man froh, dass die Bierkehlchen von der KI-KA-JU Merchweiler für die gesanglichen Einlagen bei uns sorgten. Natürlich war es nach dem grandiosen Einstand bei der Jubiläumssitzung 2 x 11 Jahre nun immer wieder das Männerballett, welches das Publikum mit seiner Komik begeisterte.

Nach vielen Beiträgen bei Vereinen, politischen Gruppierungen und Altenclubs war es für uns eine besondere Ehre und Herausforderung zugleich, im Jahre 1978 für die Jugendgruppe der Behinderten ein buntes Faschingsprogramm zu gestalten und gemeinsam Faasenacht zu feiern.

Mit Stolz erfüllt es uns, dass sich diese Gemeinschaft bis auf den heutigen Tag hält, wo unsere Aktiven genau so viel Spaß haben wie die Mitglieder des Vereins Hilfe durch Sport, wie er heute heißt und Angehörigen; es entstanden echte Freundschaften.

1981 gab es die Karnevalsvereinigung bereits 25 Jahre. Dies war zwar kein klassisch-karnevalistisches Jubiläum, dennoch erfüllte uns dies mit Stolz.

In dieser Session gab man sich den Namen: „Die Quierschder Wambe“. Und Alois Pitsch, der ,.Fräaschder-lichmacher“ wie man ihn nannte, schrieb in seinem jährlich verfassten närrischen Fahrplan: „Durch unsere 25-jährigen Aktivitäten glauben wir den Nachweis erbracht zu haben, dass wir diesen Ehrennamen verdienen.“

Unser langjähriges Elferratsmitglied und der spätere stellvertretender Chefredakteur der Saarbrücker Zeitung, Rainer Müller, verfasste eine heimatkundliche Schriftreihe „Quierschder Hefte“. 1981 erstellte er eine spezielle Ausgabe über die Fastnacht und ihre Vereine in Quierschied, Fischbach und Göttelborn.

Im Jahre 1983 fand erstmals eine Rathauserstürmung statt, was mittlerweile zu einer traditionellen Veranstaltung wurde. Sie kam auf Anregung der „Quierschder Wambe“‚ zustande und wurde und wird mit der Gemeinde beziehungsweise dem Bürgermeister / der Bürgermeisterin durchgeführt. Als Besonderheit sei hier erwähnt, es spielte die Big-Band „Kläranlage“. Es waren zu Beginn 13 mitwirkende Vereine.

Natürlich war man in all den Jahren eng zusammen gewachsen und verbunden. Und so feierte man am 14. August 1983 ein erstes Wambe-Sommerfest im Schützenhaus. Obwohl wir immer klamm in der Kasse wa-ren, erlaubte man sich, den Aktiven kostenlos einen Schwenkbraten zu reichen.

Nachdem sich wieder eine Gesangsgruppe zusammengefunden hatte, war 1983 der erste Auftritt dieser Gruppe, die sich „Wambesänger“ nannte. Sie konnten auf Anhieb glänzen und die Quierschder Narrenschar über Jahre erfreuen. Viele Jahre war Walter Senft der musikalische Leiter der uns viele schöne Lieder und Texte schenkte.

Zu Beginn der 80er Jahre komponierte und textete unser Freund Bernd Kipper für die Quierschder Wambe. Unvergessen sind zum Beispiel der Quierschder Wambe Schunkler ,.Jo die Quierschder Wambe feire heit ihr Fasenacht“ oder der Ohrwurm „Quierschder Buwe, Quierschder Mäde“. Mit Watter Senft und den Mitgliedern der Wambesänger wurde 1984 eine eigene Warnbe-Show auf die Bühne gestellt.

1983 beteiligten wir uns erstmals am Quierschder Wambefeschd.

1984 veranstaltete man einen Wambeball als Maskenball.

1985 stieg zum ersten Mal das Paar „De Schwarz und de Rood“ in die Bütt und bot über Jahre ein ausgewogenes politisches Programm.

1985 fand in Zusammenarbeit mit der Gemeinde eine Seniorensitzung in der Turnhalle statt, bei der auch der alte Elferratspräsident vom Gesangsverein 1890 Alfred Heck in die Bütt stieg. Zur Überraschung der alten Leute setzte am Ende der Veranstaltung ein Eisregen ein und Bürgermeister Erwin Maurer organisierte auf kurzem unbürokratischem Weg einen Omnibus, der die älteren Besucher sicher nach Hause brachte.

1987 boten die Quierschder Wambe ihrem Publikum eine Neuheit, die sehr kontrovers diskutiert wurde. Man hatte die gesamte Kappensitzung in einer Hafenbarkulisse auf St. Pauli dargeboten. 1988 zeigte unvergessen das Männerballett eine sagenhaft komische Nummer, „Schneewittchen“, mit Hermann Müller als Schneewittchen.

4×11 Jahre

Wie in einer richtigen Ehe so zeigten sich auch bei den Wambe Abnutzungserscheinungen. Man hatte Probleme genügend Leute für den Elferrat zu finden, der bisher überwiegend von der Kolpingfamilie gestellt wurde.

Vor diesem Hintergrund plädierten schon seit längerer Zeit einige Wambe für eine Spartenlösung bei der Laienbühne. Doch es kam anders – die Laienbühne entließ überraschend die Wambe in ihre Selbstständigkeit. So wurde letztlich die Faasend 1996 noch einmal unter Karnevalsvereinigung gefeiert und zwar als 40-jahriges Jubiläum.

Der Schirmherr der Jubiläumsveranstaltung, Bürgermeister Klaus Meiser, würdigte die kulturelle Arbeit der vergangenen 40 Jahre, und besonders die Arbeit von Alois Pitsch für den Verein und unsere Gemeinde. Er überreichte der Ehefrau von Alois Pitsch, der 1994 verstorben war, posthum eine Nachbildung des Quierschder Kulturpreises. Die Saarbrücker Zeitung übertitelte ihren Bericht zu diesem Jubiläum: „Der Kulturpreis der Gemeinde geht posthum an den verdienten ,Vater‘ der Karnevalsvereinigung Alois Pitsch.“

1996 war ein bedeutsames Jahr für die Quierschder Wambe. Am 04.02.96 fand in der Jahnturnhalle unsere erste Jugendkappensitzung statt.

Nach Abwicklung einiger formeller Dinge, was auch bedeutete, dass der finanzielle Rahmen für dieses letzte gemeinsame Jahr äußerst bescheiden war, wurden die Weichen für die Gründung eines neuen Vereines gestellt. Wir wollen ausdrücklich be-tonen, dass die Laienbühne Quier-schied sich mehr als fair verhalten hat.

Die Karnevalsvereinigung endete am 31.03.1996.

Am 20. April 1996 gründeten 52 Personen in der Jahnturnhalle den neuen Karnevalsverein „Die Quierschder Wambe“. Obwohl ein relativ hoher Monatsbeitrag beschlossen wurde, blieben fast alle Faasebooze bei der Stange.

Dies war die Voraussetzung, Faasenacht auch in Zukunft in altbewährter Art und Weise weiter-führen zu können. 1996 unternahmen die nun selbstständigen Wambe Aktivitäten zur Stabilität der Gemeinschaft. Die Wambejugend fuhr in die Pfalz und die alten Wambe auf die Wildenburg in ldar-Oberstein.

1989 wählte man das Motto „Das waren Zeiten“. Man schwelgte in Nostalgie, hatte mal wieder einen Herold, der die Akteure zur Bühne leitete. Alois Pitsch, der Frääschder-lichmacher, wurde von den Funkenmädchen von 1964 in den Saal geleitet. Leo Wagner, Horst Hermann und Erich Prinz traten mit alten Texten als die „3 Spatzen“ auf.

1991 wurde die Faasend dem Golfkrieg geopfert, vorrangig ein „Verdienst“ der Politiker und Massenmedien. Am Quierschder Wambefeschd 1991 besiegelte man im Rahmen eines bunten Abends eine Freundschaft mit den Wampenschiebern aus Saarlouis-Steinrausch. Es war eine um-werfend komische Hochzeitsfeier. Diese Ehe hielt jedoch nicht lange, da die Wampenschieber Konkurs anmelden mussten.

1992 trat Alois Pitsch vom Amt des 1. Vorsitzenden des Karnevalsvereins zurück. Sein Nachfolger wurde Walter Senft sen. In diesem Jahr wurden erstmals Frauen in den Elferrat aufgenommen, weil sich nicht genug Männer dazu bereit erklärten.

Im gleichen Jahr wirkten wir mit bei der Eröffnung des Heimatmuseums und der neugestalteten Marienstraße.

1993 legte Alois Pitsch nach 37 Jahren auch das Amt des Sitzungspräsidenten nieder. Sein Nachfolger wurde Gerd Groß, der ebenfalls mit viel Geschick über einige Jahre die Sitzungen leitete. Ihm war es vorbehalten über viele Jahre mit den Akteuren der Quierschder Wambe beim Bundes-bahnsozialwerk älteren Menschen viel Freude zu geben.

Leo Wagner wurde Vorsitzender bei den Wambe. Bürgermeister Klaus Meiser und Pastor Peter Breuer als „Brezel Pitt“ bekannt, traten gemeinsam in die Bütt.

Zu Beginn des Jahres 1994 starb unser Ehrenvorsitzender und Freund Alois Pitsch, dem wir vieles, wenn nicht sogar die Faasend überhaupt in Quierschied zu verdanken haben. Sein Tod bedeutete auch einige personelle Veränderungen bei der Laienbühne wie auch bei den Quierschder Wambe.

Leo Wagner übernahm den Vorsitz bei der Laienbühne und Erich Prinz übernahm im Herbst 1994 den Vorsitz bei den Wambe. In diesen Jahren gelang es uns, mit Marita Michel, eine sehr gute Trainerin für unsere Garde zu gewinnen. Von ihrem Können profitierten auch die Trainerinnen der Junioren und der Minis. An dieser Stelle wollen wir nicht verschweigen, dass die Wambe einige Wambrettl auf die Beine stellten und wir damit auch zwei Mal in unserer Patengemeinde in Trieben in der Steiermark gastierten. Hier sei besonders an die urige Geschichte von den Urwambe erinnert.

Selbst der Papst war von der neuen Gemeinschaft der Wambe angetan und erteilte ihnen in der Wambeshow 1997 den Segen Urbi et Ur-Pils. 1998 begann man mit der Nikolausaktion, eine alte Brauchtumspflege, die gut zu den Wamben passt.

1999 dann das Jahr „1000 Jahre Quierschied“.

Nach allen Aktivitäten des Vereins mit zwei Kappensitzungen, Jugendsitzung, Rathaussturm, Fastnachtsumzug in Göttelborn, Fastnachtsbeerdigung und und und war wohl die gemeinsame Kappensitzung mit unseren Freunden aus Fischbach und Göttelborn in der Fischbachhalle aus Anlass der „1000 Jahre Quierschied“ der Höhepunkt der Session.

In der Session 1999/2000 wurde der „jetzige“ Karnevalsverein „Die Quierschder Wambe“ 4 x 11 Jahre alt. Aus Anlass dieses Jubiläums veranstalteten wir als Mitglied des Saarländischen Karnevalsverbandes die Sessionseröffnung des Bezirks Illtal in Quierschied. Alle Bezirksvereine waren voll des Lobes über diese von uns organisierte und durchgeführte Veranstaltung.

Dazu gab es, wie in diesem Jahr wieder, eine Fotoausstellung mit Bildern der Entwicklung der Wambe, die wir Ihnen sehr empfehlen.

Das Jahr 1999 war auch das Jahr, wo wir wieder eine Neuerung präsentieren konnten, eine Herrensitzung.

In der Session 1998/1999 endete die Aktivität der Wambesänger im Karnevalsverein. Aber bereits im Jubiläumsjahr 4 x 11 (also 2000) konnte man eine neue Gesangsgruppe, „Die Heuler“ präsentieren, so dass diese Gruppe dieses Jahr 1 x 11 Jahre alt wird.

5×11 Jahre

Die letzte Etappe der 5 x 11 Jahre Quierschder Wambe, war geprägt von neuen Wegen und häufigen Wechseln in der Führungsspitze. Es gab im Vorstand nicht mehr die Kontinuität der ersten Jahre. 2002 legte Erich Prinz sein Amt nieder und Thomas Schug übernahm den Vorsitz. Dieser trat Ende 2006 zurück. Sein Nachfolger wurde Hans-Peter Schumacher, der auch nur 2 Jahre im Amt blieb, da er aus beruflichen Gründen sich 2009 nicht mehr zur Wahl stellte. Günter Berndt trat als neuer Mann an der Spitze das Amt als 1. Vorsitzender an. Leider trat er im August 2010 aus persönlichen Gründen zurück. In der nun anstehenden Neuwahl des Vorsitzenden wurde wieder Hans-Peter Schumacher zum Vorsitzenden gewählt.

Wenn das ein Ortsfremder so liest, könnte man denken, dass es bei den Wambe drunter und drüber ging. Aber weit gefehlt, denn ein Verein besteht nicht nur aus einem Vorsitzenden, sondern lebt von seinen Mitgliedern. Die waren es auch, die in den letzten 11 Jahren mit ihrem Idealismus und Engagement die Wambe bestens repräsentierten und viele tolle Feste und Veranstaltungen gefeiert haben.

Ein Beispiel gefällig: Alle Trainerinnen von Mini-, Junioren-, Funkengarde und Männerballett sind Eigengewächse des Vereins und haben ihre Kunst von unserer langjährigen Trainerin der Funkengarde Marita Michel erlernt. Zwar hat sie in der Session 2008/2009 aufgehört, doch blieb sie uns als guter Geist im Hintergrund und Trainerin unseres Funkenmariechens erhalten.

Die Quierschder Wambe versuchten in den letzten 11 Jahren weiter neue Wege in der Faasend zu gehen. Die 1999 erstmals durchgeführte Herrensitzung wurde durch die Mädchensitzung am fetten Donnerstag ergänzt und später ersetzt. Diese Sitzung ist heute ein fester Bestandteil in der Quierschder Fassend und weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt.

Ein weiterer fester Bestandteil im Kalender der Wambe liegt außerhalb der Karnevalsession. Die Halloweenwanderung erfreut sich immer größerer Beliebtheit bei den großen und kleinen Quierschdern. Auch bei zahlreichen sportlichen Veranstaltung sind die Quierschieder Karnevalisten mehr oder weniger erfolgreich, aber immer mit Spaß dabei.

Auf das Mitwirken an der Faasendbeerdigung mit den beiden Karnevalsvereinen aus Fischbach und Göttelborn verzichtete man einige Jahre, da man andere Veranstaltungen favorisierte. Seit nunmehr drei Jahren sind die Quierschder Wambe bei diesem „traurigen“ Abschluss der Session wieder dabei.

Seit Januar 2010 hat der KV „Die Quierschder Wambe“ von der Gemeinde das Jugendheim Glashütte gepachtet. Wenn es auch etwas länger dauert, so zeigen die Mitglieder der Wambe bei der Renovierung und Erhaltung des Gebäudes, was man mit Idealismus und Engagement erreichen kann.

Zum Schluss der Chronik bleibt den Chronisten nur, dem Verein ein gutes und erfolgreiches Jubiläumsjahr zu wünschen.

Wir wünschen dem Karnevalsverein „Die Quierschder Wambe“ weiterhin so viele Idealisten für die gemeinsame Sache, wie wir sie in den nun 5 x 11 Jahren erlebt haben. Peter Müller, der Ministerpräsident des Saarlandes schreibt im Vorwort zu dem Buch „50 Jahre Saarland“, – Zukunft, die gelingen will, setzt ein klares Bewusstsein des Herkommens voraus.

In diesem Sinne hoffen wir, dass es auch in Zukunft für Sie, unser treues Publikum, viel Spaß und Freude geben wird bei den „Quierschder Wambe“.